Evangelisches Jugendhilfezentrum Kaiserslautern: Wohngruppe Glockenstraße
Mitten in der Innenstadt von Kaiserslautern, in einem neu renovierten Haus, leben die bis zu acht Jugendlichen (ab 12 Jahren) unserer Wohngruppe Glockenstraße.
Unsere pädagogischen und psychologischen Mitarbeiter sowie eine Hauswirtschaftskraft unterstützen die Jugendlichen bei der Bewältigung des Alltags. Dazu gehört die Organisation des Haushaltes (Einkaufen, Kochen, Putzen, Wäsche waschen und vieles mehr), die Zusammenarbeit mit der Schule oder die Unterstützung bei der Suche eines Ausbildungsplatzes. Bei interessanten Gruppenaktivitäten wird der respektvolle Umgang mit anderen und deren Bedürfnissen erfahren und erlernt.
Vor allem aber suchen wir zusammen mit Ihren Kindern und mit Ihnen als Eltern nach einer gemeinsamen Perspektive für die Zukunft:geht es, mit unterstützenden Gesprächen, um eine Rückführung in die Familie? Oder sollen die Jugendlichen in ein selbständiges Leben begleitet und vielleicht in absehbarer Zeit in einer eigenen Wohnung von uns betreut werden?.
Wichtig ist uns auf jeden Fall die Zusammenarbeit mit Ihnen als Eltern und Familie. Auch wenn Ihr Kind bei uns zeitweilig lebt, bleiben Sie für uns die wichtigsten Ansprechpartner.
Fachinformationen ▼
Leistungsart: vollstationär
Rechtsgrundlage: SGB VIII § 27 i. V. mit § 34
Geschlecht: m/w
Alter: 12-18 Jahre
Plätze: 8 reguläre Plätze und zwei Plätze zur Inobhutnahme
Die Wohngruppe Glockenstraße ist zentral im Stadtgebiet am Rande der Fußgängerzone von Kaiserslautern gelegen und sowohl zu Fuß als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Es werden u.a. Jugendliche und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (männlich) in der Wohngruppe aufgenommen, bei denen
• eine mittelfristige oder dauerhafte räumliche Trennung erforderlich ist und/ oder von beiden Seiten gewünscht wird;
• Störungen des Sozialverhaltens die Beziehungen zur Umwelt nachhaltig belasten und Lösungsversuche und –strategien eingeübt werden müssen;
• eine eigenständige Lebensplanung und Perspektive erarbeitet werden muss; z.B. das Überführen in alternative Wohnformen (Betreutes Einzelwohnen);
• eine schulische/ berufliche Perspektive entwickelt werden muss;
• Erfahrungen mit körperlicher und/ oder sexueller Gewalt vorliegen und eine räumliche Trennung angezeigt ist, um den/ die Jugendliche/n vor weiteren Übergriffen zu schützen und einen Rahmen bereitzustellen, in dem es möglich ist, das Erlebte zu verarbeiten.
Das Konzept umfasst u. a. Vermitteln von Transparenz und Sicherheit, z.B. durch die Ausrichtung des Alltages auf die Bedürfnisse von Jugendlichen, die Förderung der individuellen Entwicklung durch die Verknüpfung von pädagogischen und therapeutischen Angeboten im Alltag, das Stärken sozialer Kompetenzen und das gemeinsame Erarbeiten von Lösungsstrategien, die Förderung lebenspraktischer Fähigkeiten und die Arbeit mit der Familie sowie das Einsetzen von Diagnostik, Verhaltensbeobachtung und Psychotherapie.
Gemeinsam mit den Jugendlichen wird ein Erziehungsplan nach SMART-Regeln erarbeitet, der die genaue Beschreibung der Ziele des Hilfeplanes beinhaltet und die Umsetzung im Alltag verankert und in regelmäßigen Abständen reflektiert.
Die Unterbringung in einer Wohngruppe wird als Beginn und nicht als Ende eines Prozesses gesehen. Die stationäre Maßnahme soll vielmehr die Chance beinhalten, eine andere Entwicklung zu starten als dies bisher möglich erschien.
Im Team arbeiten Sozialpädagogen/Sozialpädagoginnen und Erzieherinnen. Der Psychologische Fachdienst bietet 14-tägig Fallsupervision und Beratung an, sowie im Bedarfsfall Krisenmanagement.