Evangelisches Jugendhilfezentrum Kaiserslautern: Wohngruppe Buntspechte
Manchmal sind Spannungen und Probleme in einer Familie so groß, dass sie sich nur lösen lassen, wenn Kinder vorübergehend oder auf Dauer außerhalb der Familie leben. In unserer Wohngruppe „Buntspechte" geben wir diesen Kindern ein Zuhause auf Zeit. Gerade jüngere Kinder sind bei den „Buntspechten" gut aufgehoben.
Die überschaubare Tages- und Wochenstruktur in unserer Wohngruppe schafft einen verlässlichen Rahmen für Ihr Kind und fördert so seine Stabilität. Besonderen Wert legen wir auf einen respektvollen Umgang miteinander und mit den Bedürfnissen anderer. Gleichzeitig ist es unser Ziel, Ihr Kind beim Erarbeiten eines eigenen Standpunktes zu unterstützen.
Bewusst binden wir Naturerfahrungen in unsere pädagogische Arbeit ein, um das Vertrauen der Kinder in sich selbst und ihre Stärken zu fördern. So haben die Kinder die Patenschaft für ein Waldstück übernommen.
Wichtig ist uns die Zusammenarbeit mit Ihnen als Eltern und Familie. Auch wenn Ihr Kind für eine bestimmte Zeit bei uns lebt, bleiben Sie für uns die wichtigsten Ansprechpartner. In Elterntrainings lernen Sie, sich und Ihr Kind von einer neuen Perspektive wahrzunehmen. Bei den regelmäßigen Besuchen Ihres Kindes können Sie dann die neuen Verhaltensweisen ausprobieren.
Fachinformationen ▼
Leistungsart: vollstationär
Rechtsgrundlage: SGB VIII § 27 i. V. mit § 34
Geschlecht: m/w
Alter: 6 - 10
Plätze: 12
In der Wohngruppe "Buntspechte" werden 12 Mädchen und Jungen von 6 - 10 Jahren betreut, bei denen abzusehen ist, dass die Unterbringung in der Wohngruppe eine auf längere Sicht angelegte Maßnahme sein wird, deren Betreuung in einer familienähnlichen Gruppe sinnvoll und notwendig ist und
• bei denen eine weitere positive Entwicklung ihrer Persönlichkeit durch emotionale und soziale Vernachlässigung gefährdet ist und der Familie momentan nur wenig Ressourcen zur Verfügung stehen, dies zu verändern bzw. die vorhandenen Ressourcen als solche nicht erkannt werden;
• die Erfahrungen mit körperlicher und sexueller Gewalt vorliegen und eine räumliche Trennung angezeigt ist, um das Kind oder den Jugendlichen vor weiteren Übergriffen zu schützen und einen Rahmen bereitzustellen, in dem es möglich ist, das Erlebte zu verarbeiten;
• die Defizite im kognitiven Bereich vorliegen und diese in den Herkunftsfamilien nicht aufgearbeitet werden können;
• die durch Störungen des Sozialverhaltens ihre Beziehungen zur Umwelt nachhaltig belasten und die angewendeten Lösungsversuche nicht angemessen sind;
• die aufgrund ihres Alters einen besonderen, familiären Betreuungsrahmen benötigen und nicht innerhalb der Stadt, sondern eher im ländlichen Raum aufwachsen sollen.
Das Konzept umfasst u.a: Vermitteln von Geborgenheit und Schutz durch die Ausrichtung des Alltages und der Wohnform auf die Bedürfnisse von Kindern, Förderung der individuellen Entwicklung durch die Verknüpfung von pädagogischen und therapeutischen Angeboten und Alltagsleben. Weiter ist es uns ein Anliegen, Eltern in Teilbereichen des Gruppenalltages einzubinden, sowie mit ihnen in Gesprächen oder in Elterntrainings Erziehungshaltungen zu reflektieren und zu modifizieren.
Das Team setzt sich aus Erziehern, Sozialpädagogen und Heilpädagogen zusammen. Ebenfalls steht ein Psychologe für Einzelfallberatung, therapeutische Angebote und für Fallsupervision zur Verfügung.