Heilpädagogium Schillerhain: Therapeutische Wohngruppe Bärenhöhle
In der therapeutischen Wohngruppe Bärenhöhle finden fünf Jungen ein hohes Maß an Fürsorge, Aufmerksamkeit und Schutz. Ein Team aus fünf pädagogischen Fachkräften arbeitet professionell und offenherzig mit den Kindern und deren Eltern zusammen.
Die Gruppe bewohnt einen Teil einer Gründerzeitvilla im Grünen, etwas außerhalb vom eigentlichen Gelände des Heilpädagogiums.
Fachinformationen ▼
Leistungsart: vollstationär
Rechtsgrundlage: SGB VIII § 27 i.V.mit § 34, § 35a
Geschlecht: m
Alter: 6-15 Jahre
Plätze: 5
Im Rahmen der Hilfen zur Erziehung gemäß § 35 a SGB VIII leben in der therapeutischen Wohngruppe fünf Jungen im schulpflichtigen Alter.
Die Wohngruppe befindet sich im „Wichernhaus", in unmittelbarer Nähe des Geländes der Stammeinrichtung, mit großzügigem Gelände und vielen Spiel- und Freizeitmöglichkeiten. Die Jungen bewohnen Einzelzimmer, die nach den Modell „Bauen für Geborgenheit" umgebaut wurden.
Die Betreuung und Förderung der Kinder und Jugendlichen ist i.d.R. auf eine längere Verweildauer angelegt und erfolgt durch fünf pädagogische Fachkräfte und einer Hauswirtschaftskraft in Teilzeit im Zusammenwirken mit dem Psychologisch-therapeutischen Dienst. Begleitende Dienste, wie Leitung, Verwaltung, Wirtschaftsdienst, Medizinischer Dienst und Technischer Dienst unterstützen die Prozesse.
Aufgenommen werden können seelisch behinderte oder von einer seelischen Behinderung bedrohte bzw. psychisch kranke Jungen die u.a. unter:
- körperlich nicht begründbaren Psychosen
- seelischen Störungen als Folge einer Erkrankung oder Verletzung
- Neurosen oder Persönlichkeitsstörungen leiden oder die
- Störungen des Sozialverhaltens, welche Merkmale von Autismus aufweisen, wie z.B. eingeschränkte soziale Interaktionen, eingeschränkte Kommunikation, repetitive Verhaltensmuster.
Das Konzept der Wohngruppe sieht eine diagnostische Eingangsphase mit systematischer Verhaltensbeobachtung, psychodiagnostischer Untersuchung und Fallkonferenzen vor. Die Ergebnisse fließen ein in den individuellen Therapie- und Förder- sowie Erziehungsplan.
Der Beziehungsaufbau, die Integration des Betreuten in Wohngruppe und Schule, das Verstärken der Motivation für die notwendig gewordene Jugendhilfemaßnahme sowie die Regelungen und Absprachen zwischen Eltern und Einrichtung stehen zunächst im Vordergrund. Zunehmend wird eine klare Tagesstruktur entwickelt, die mit dem Kind regelmäßig reflektiert wird. Vereinbarte Ziele werden überprüft und prosoziale Verhaltensweisen systematisch verstärkt.
Die Kinder und Jugendlichen erfahren Unterstützung und Beratung in sozialen Kontakten, bei der Erarbeitung von Konfliktlösungsstrategien sowie Anleitung für eine sinnvolle Freizeitgestaltung, die sich auf die Stärken bezieht oder der Kompetenzerweiterung dient. Die Gestaltung der pädagogischen Prozesse erfolgt lösungsorientiert und ist zudem gekennzeichnet u. a. durch Rituale, die Sicherheit schaffen, die Akzeptanz des einzigartigen Erlebens sowie die Gestaltung eines therapeutischen Milieus und erlebnisorientierte Maßnahmen.
Die Jungen werden an allen sie betreffenden Angelegenheiten - ihrem Alter und Entwicklungsstand entsprechend - beteiligt. Im Rahmen der Elternarbeit finden regelmäßig gemeinsame Gespräche und Aktivitäten sowie Hausbesuche statt.
Eine enge Kooperation besteht mit der Herman-Nohl-Schule, Förderschule mit dem Schwerpunkt sozial-emotionale Entwicklung. Der Besuch von öffentlichen Schulen ist ebenso möglich.